Wer Fasten ausprobiert oder gar regelmäßig praktiziert, erhofft sich eine innere Reinigung, Besinnung, ein Reset für Körper und Geist. Aber auch optische Effekte wie straffere, reinere Haut, strahlende Augen und natürlich mehr Lebensenergie sind das Ziel.
Die Tradition des Fastens ist schon sehr alt. Bereits der griechische Arzt Hippokrates (460-375 v.C.) soll geraten haben: „Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh eher durch Fasten als durch Medikamente.“
Fasten ist keine Diät
Für das Fasten gibt es unterschiedliche Methoden, die in Länge, Inhalten und Vorgehensweisen stark variieren.
Grundsätzlich bezeichnet man einen mindestens fünftägigen Verzicht auf feste Nahrung als Fasten. Doch die Herangehensweisen sind verschieden und das Angebot ist groß - bei manchen Fastenarten sind Tees, Milch und Brötchen, Säfte, bestimmte Früchte, Gemüse oder Pulver vorgesehen. Bekannt und bliebt sind Heilfasten und Basenfasten.
Unbedingt beachten
Jeder gesunde Erwachsene kann fasten. Doch erstmalig sollte dies nur mit fachkundiger Anleitung und möglichst begleitet erfolgen. Oft gehen insbesondere die ersten Fastentage mit Beschwerden einher, wo ein qualifizierter Ansprechpartner hilfreich ist.
Vor einer Fastenkur sollte man immer mit dem Hausarzt sprechen, um sicherzustellen, dass der Gesundheitsstatus dies verträgt. Eine gerade erst auskurierte Krankheit oder überstandene Schwächephase sind keine günstigen Vorraussetzungen, um ins Fasten gehen.
Wer regelmäßig Medikamente einnimmt (beispielsweise bei Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder Diabetes) sollte dies ebenfalls ärztlich abklären lassen.
Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren und Menschen mit ernsten Vorerkrankungen (auch geistiger Natur, wie z.B. Depressionen oder Psychosen) oder nach einer schweren Infektionskrankheit sollten nicht fasten.
Beim Fasten lässt man es möglichst entspannt und ruhig angehen. Streben Sie zunächst fünf Fastentage an und sehen dann, wie es läuft und sich anfühlt. Das kann bei jedem und bei jedem mal Fasten unterschiedlich sein.
Beginnen Sie am besten an einem Wochenende und planen Sie, wenn möglich, keine anstrengenden Termine für den angedachten Fastenzeitraum ein.
Anfänger sollten nach fünf Tagen das Fasten brechen. Erfahrene und wiederholt Fastende können länger fasten, doch mehr als 35-40 Tage sind nicht empfehlenswert.
Fasten und Achtsamkeit
Kein übertriebener Ehrgeiz und ein gutes Gefühl für seinen Körper und sein Befinden sind hilfreiche Begleiter. Gehen Sie achtsam mit sich um! Auch ist auf genügend Flüssigkeitszufuhr stets zu achten!
Anfängliches Unwohlsein und Schwächegefühle sollten nach ein paar Tagen verschwinden. Wenn man sich danach fühlt, sind Spaziergänge und leichte körperliche Betätigung oder Training erlaubt - und wirken durchaus wohltuend und die Entgiftung unterstützend. Yoga und Meditation passen ebenso sehr gut in die besinnliche, reduzierte Fastenzeit.
Last but not least ist das Fastenbrechen, sprich die dosierte, langsame, behutsame und aufmerksame Wiederaufnahme des 'normalen Essens', ein nicht zu vernachlässigender Bestandteil einer Fastenkur. Erst mit einer schrittweisen, je nach Methodik beschriebenen Gewöhnung an feste Nahrung, gefolgt von sogenannten Aufbautagen ist eine Fastenkur vollständig und gesundheitsförderlich. Abrupt darf kein Fasten beendet werden!
Lassen Sie das Fasten nachwirken
… und verzichten Sie weiterhin auf Zucker, Weißmehl und Alkohol. So kann richtiges Fasten den Start in eine gesunde und bewusste Ernährungsumstellung sein und erleichtern.